Opel GT Kaufberatung

 
 





 Kaufberatung                                                                                                          

Wer mit dem Gedanken spielt sich den Traum von einem eigenen Opel GT zu erfüllen, sollte sich vor dem Kauf mit den Eigenheiten des GT vertraut machen. Mittlerweile ist es sehr schwierig bis unmöglich eine perfekte Basis ausfindig zu machen. Abhängig von den eigenen Fähigkeiten und den finanziellen Möglichkeiten, soll diese Kaufberatung einen kleinen Überblick über die Schwachstellen des Opel GT bieten.

Beim Kauf eines Opel GT ist der Zustand der Karosserie das entscheidende Kriterium. Mängel in der Technik sind dank des von Opel praktizierten Baukastensystems leichter und vor allem weniger kostenintensiv zu beheben. Es besteht die Möglichkeit sich auch bei anderen Opel-Modellen zu bedienen ( z.B. Rekord C oder Kadett B). Da nicht jeder in der Lage ist, eine perfekte Lackierung  oder aufwendige Karosserieinstandsetzungen durchzuführen, sollte dies bei der Auswahl des Fahrzeuges eine wichtige Rolle spielen. Karosseriearbeiten und Lackierung verschlingen gerne ein Vielfaches dessen, was eine komplette Mechanik kostet.



 



 






 
 
Die Karosserie

Der Opel GT besitzt eine vollverschweißte Ganzstahlkarosserie. Dies ergibt einerseits eine
hohe Stabilität, andererseits aber auch den Nachteil, dass sich kein Karosserieteil abschrauben läßt. Die Hohlräume der Karosserie lassen sich nur sehr schwer erreichen und folglich schlecht kontrollieren und säubern.

Die Schweller

Die Schweller, sowie alle weiteren Karosseriebereiche, können mit Hilfe eines kleinen Magneten überprüft werden, indem man versucht ihn an den verdächtigen Stellen anzubringen. An zugespachtelten Stellen wird der Magnet nicht oder nur unzureichend haften.
Vor allem der Bereich des hinteren Radlaufs und die Schwellerenden wurden gerne mit Spachtel versehen. Die Innenschweller kann man nach dem Entfernen des Teppichs  auf ihren Zustand überprüfen. Sollten die Innen- und Außenschweller angegriffen sein, kann man davon ausgehen, dass auch das Verstärkungsblech im Schweller verrostet ist. In diesem Fall wird der Schweller nicht mehr zur Stabilisierung der Karosserie beitragen. Ferner  sollte der Schweller auch nach unfachmännischen Schweißarbeiten abgesucht werden.


Die Heckschürze

Die Heckschürze kann nach der Demontage der Rücklichter inspiziert werden.  Durch verstopfte Ablauflöcher sammelt sich dort gerne Feuchtigkeit, die die Heckschürze von innen nach außen durchrosten läßt.  Gleichzeitig sollte man einen prüfenden Blick auf die (hoffentlich vorhandene) Heckzierleiste werfen. Ersatz ist mittlerweile sehr teuer geworden
und als Neuteil praktisch kaum noch aufzutreiben.


Die Türen

Auch hier sorgen meist verstopfte Ablauflöcher für verrostete Türhautfalze. Im Bereich des Außenspiegels findet man häufig Roststellen, da sich hinter der Türhaut dort ein Hohlraum befindet. Klappert die Tür beim Schließen sind wahrscheinlich die Laufschienen der Türscheibe gerissen oder abgerostet.


Die Seitenteile

Die Innen- und Außenteile der Radlaufbereiche sind punktverschweißt. Hier dringt gerne Feuchtigkeit ein und läßt sie im Auflagebereich rosten. Wenn man den Bereich der Radläüfe mit der Hand prüft, kann man in diesen Fällen "aufgequollene" Stellen ertasten. Das hintere Ende des Seitenteils sollte ebenfalls auf Korrosion untersucht werden, da hier die Hinterräder für Schmutz und Steinschlag sorgen.


Die Kotflügel

Wie auch beim Seitenteil sorgen die Räder dafür, dass sich hier  Schmutz ansammelt, der die Feuchtigkeit bindet und für Roststellen sorgt. Gerade im Schwellerbereich, wo die Kotflügel mit der Bodengruppe verschweißt sind, findet sich häufig ein Rostbefall. Am Spritzschutz vorne und hinten im Radkasten finden sich gerne Roststellen im Bereich der Gummi- dichtungen, die am Kotflügel anliegen. Unter dem Kotflügel befindet sich im hinteren Bereich ein "Sims", den man nur durch ertasten mit der Hand prüfen kann. Ist dieser Bereich durchgerostet wird sich der Beifahrer über nasse Füße beschweren. Außerdem macht in diesem Zusammenhang häufig das Gebläse auf der Beifahrerseite duch starke Geräusche oder gar Totalausfall auf sich aufmerksam. Mit ziemlicher Sicherheit ist dort bereits Schmutz oder verrostetes Blech in die Schaufeln des Gebläses gefallen.


Die Karosserie und das Bodenblech

Das Bodenblech sollte man besonders im Bereich der Befestigungspunkte für die Motor- traverse, der Sitzschienen, des Fußraumes  und den Wagenheberaufnahmen kontrollieren.
Ebenfalls sollte man einen Blick unter die Abdeckung der Gepäckablage werfen. Im Bereich der vorderen Rahmenenden kann man in vielen Fällen Korrosions- und Unfallschäden feststellen.

Sehr wichtig ist der Zustand der Längsträger im Bereich der Federteller (Hinterachse),
vorne die gebogenen Rahmeneile an der Stirnwand und der Bereich der Vorderachs- befestigung. Das untere Luftleitblech muß (vor allem unter dem Batteriehalter) auf seinen
Zustand geprüft werden. Hier sorgt meist übergelaufene Batteriesäure für starke Rost- schäden. Bei Fahrzeugen mit langen Standzeiten findet man auch häufig festgerostete
Haubenscharniere. Oft nistet sich auch bei den Entlüftungsschlitzen über der Heckscheibe der Rost ein. Im Scheinwerferbereich achtet man auf die Schwenkvorrichtung und
die gesamte Partie um das Scheinwerfergehäuse. Bei halb geöffneten Lampen kann man einen prüfenden Blick in die Scheinwerfergehäuseöffnung werfen.

Abschließend prüft man die Karosserielinien, die Spiegelbilder an verschiedenen Stellen des Fahrzeugs und die Spaltmaße der Türen, der Schwenkscheinwerfer und der Motorhaube.


Die Elektrik

Der elektrischen Anlage des Opel GT sollte besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden.
Im Originalzustand eher unauffällig, steckt bei unsachgemäßen Reparaturversuchen der Teufel im Detail.  Wenn die Kabelabzweigungen im Motorraum zu nah am heißen Auspuff- rohr oder am Motor verlegt wurden, verschmoren die Isolierungen und im besten Fall fällt
nur der Kühlflüssigkeitsthermometer oder der Öldruckmesser aus.  Nachdem alle Beleuchtungsfunktionen nachgesehen wurden, prüft man  die Kabeldurchführungen zu den Schwenkscheinwerfern. Durch die Drehbewegung der Scheinwerfer oder infolge fehlerhaft montierter Schwenkvorrichtungen können die Kabelisolierungen für Stand-, Abblend- und Fernlicht beschädigt worden sein und zu einem Kurzschluß, oder im schlimmsten Fall, zu einem Kabelbrand führen. Ist der Schweller auf der Fahrerseite geschweißt worden, sollte dringend der Kabelbaum zu den Heckleuchten überprüft werden. Im Fußraum auf der Fahrerseite befindet sich der Sicherungskasten.  Ein prüfender Blick auf die ordnungsgemäße Verkabelung und die Sicherungen kann auch hier nicht schaden.
Ein häufige Fehlerquelle stellt  der Masseanschluß am Seitenteil auf der Fahrerseite dar.
Falls der GT mit einer Uhr ausgestattet ist, spart ein Funktionstest einen recht teuren Austausch.




 
 Marktbeobachtung                                                                                                        

Für den Opel GT 1900 hat Classic Data folgende Marktnotierungen (Stand: 2013) ermittelt :


Note 1
24.800 Euro
Note 2
16.900 Euro
Note 3
10.500 Euro
Note 4
4.400 Euro
Note 5
1.400 Euro